Nachdem wir bereits im Rahmen unserer letzten Ausstellung mit Hilla Jablonsky die Grand Dame des Informels in unseren Kanzleiräumen präsentieren konnten, freuen wir uns diesmal mit Moritz Albert einen preisgekrönten Künstler mit Solinger Wurzeln ausstellen zu dürfen. Dabei bleiben wir thematisch in einem sehr ähnlichen Bereich. Denn Kern der Arbeiten beider Künstler sind Gefühlswelten. „Jede Person, die ich male, hält mir selbst einen Spiegel vor. Ich male, um etwas über mich selbst zu erfahren und dem Betrachter die Möglichkeit zu geben, sich selbst zu betrachten.“, sagt Moritz Albert über seinen Ansatz.
Im Mittelpunkt unserer Ausstellung stehen in dieser Hinsicht seine Werke rund um die Themen Ängste und Erinnern. Die in Öl auf Leinwand festgehaltenen, unwirklich anmutenden Werke spiegeln Ängste der Gesellschaft, vorwiegend aber auch die eigenen Ängste wider. Manche Darstellungen sind leicht zu entschlüsseln, andere sind verklausuliert. Ängste und Erinnerungen sind dabei für Moritz Albert teils über Generationen hinweg eng miteinander verbunden. So zeigt er in seinen Werken auch, dass zum immateriellen Erbe gehörende Traumata der Vorgenerationen wie subjektiv eingefärbte bis ausgeschmückte, zuweilen gar frei erfundene Erinnerungen, ein Bild der eigenen Herkunft zeichnen.
Geboren wurde Moritz Albert 1986 in Solingen. Nach seiner Ausbildung zum Mediengestalter Bild und Ton widmete er sich mehr und mehr der Kunst. Dabei umfasst sein Schaffen eine beachtliche Bandbreite. 2006 erhielt er den Sonderpreis „Wort. Zeit. Rhythmus.“ Der Heinrich Heine Gesellschaft und wird wenig später für sein Hörspiel „Stadt X“ für den Baden Baden Award vorgeschlagen. 2017 wurden seine Bilder dann mit dem Kunstpreis der Kunstmesse artpul Emmerich ausgezeichnet.